Der Gasometer Oberhausen: Ein ganz besonderes Industriedenkmal
Viele Menschen verbinden mit einem Besuch in Oberhausen einen Abstecher zum Gasometer, der berühmten und außergewöhnlichen Ausstellungshalle. Was die wenigsten aber wissen, die derzeit über die Fotografien des „zerbrechlichen Paradieses“ staunen: Der Gasometer ist mittlerweile fast ein Jahrhundert alt. 1927 wurde mit seinem Bau begonnen und nach knapp zwei Jahren entstand in Oberhausen der mit 117,5 m Höhe und einem Durchmesser von 67,6 m zeitweilig größte Gasbehälter Europas.
1,74 Millionen Reichsmark hatte sein Bau damals verschlungen – eine gigantische Summe, die aber gut angelegt war. Denn die Investition rechnete sich schon nach dem ersten Jahr. Anfangs wurde der Gasometer mit Gichtgas gefüllt, das als Abfallprodukt der Hochöfen anfiel. Später speicherte man dort das hochwertigere Koksgas aus der Kokerei Osterfeld. Mit ihm versorgte man die umliegenden Industrieanlagen mit Energie. 1945 musste der Gasometer, der im zweiten Weltkrieg mehrfach von Bomben getroffen worden war, stillgelegt werden. 1949 wurde er wiederaufgebaut, viele Jahrzehnte genutzt und 1988 abermals stillgelegt, weil er nicht mehr benötigt wurde. Inzwischen setzte man auf Erdgas, das unterirdisch transportiert wurde. Seit 1994 ist er als Teil der „Route der Industriekultur“ zugleich Ausstellungshalle, zwischen 2019 und 2021 wurde er saniert und mit der derzeitigen Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ wiedereröffnet.
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